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Eineinhalb Monate haben wir nun in Madagaskar verbracht. Obwohl es eines der aermsten Laender der Welt ist, gefaellt es uns ausgezeichnet. Wenn man nachts an der Kueste entlang segelt, ist kaum ein Licht zu sehen, alles liegt dunkel vor einem. Die Kueste ist zwar dicht besiedelt, aber es gibt keinen Strom und auch keine Wasserleitungen. Die meisten Doerfer haben aber zumindest einen Trinkwasserbrunnen. Wenn man von Dorf spricht, meint man hier immer eine Ansammlung von Holz- und manchmal auch Blechhuetten. Die Leute leben in den einfachsten Verhaeltnissen. Einige Zeit haben wir oestlich von Nosy Hara am Festland verbracht und auch unser Boot dort kurz an Land gestellt. Die Menschen sind sehr freundlich und versuchen das beste aus ihrer Situation zu machen. Donnerstags gibt es hier immer einen grossen Wochenmarkt, wo alle Menschen von fern und nah herbei kommen und ihre Waren anbieten. Hauptsaechlich kleinere Fische, Frischfleisch von Zebu Rindern, lebendige Huehner transportiert am Fahrrad, sowie Bananen, Tomaten, Auberginen, diverse Kartoffel und Reis sowie verschiedenen Getreide. Auch Gewand kann man kaufen, meist second hand, denn neues kann sich eh keiner leisten. Viele kommen zu Fuss, Ochsenkarren sind das bevorzugte Transportmittel fuer Waren. Autos sind Mangelware, bis auf die Busse und einige wenige Kleinlaster. Abends gibt es dann Musik und eine Kampfsportdarbietung, zu der sich die Jugendlichen schick gemacht haben. Auch Spass muss sein.
Weiter suedlich, in der Baly Bay, haben wir ein weiteres Dorf besucht, nachdem einige Dorfbewohner mit Kokosnuessen oder Mangos zum Tauschen zu unserem Boot gekommen sind. Sie freuen sich ueber alles, vor allem aber wollen sie Fischerleinen, Koeder und natuerlich Gewand. Nachmittags fahren wir zum Dorf, wo wir vom Oberhaupt, einem aelteren Herren mit guten Franzoesischkenntnissen, herumgefuehrt werden. Stolz zeigt er uns den grossen Baobab-Baum, sowie den Trinkwasserbrunnen und die kleine Schule. Wir haben einige Spenden fuer die Schule mitgebracht, denn die Kinder koennen sich hier nicht mal einen Bleistift, geschweige denn Papier leisten. Hier werden 45 Kinder in den aermlichsten Verhaeltnissen unterrichtet. Aber die Schule besitzt immerhin zwei grosse Tafeln und viele Baenke und Tische und ist wirklich sehr sauber.
Am Abend nach kurzer Lagebesprechung mit Toms Eltern vom Katamaran Felix, beschliessen wir noch heute auszulaufen und uns auf den Weg in den Mozambique-Kanal Richtung Suedafrika zu machen. Auch wenn in ein paar Tagen ein Tiefdruckgebiet mit Suedwind angesagt ist, wollen wir die ersten 600 Seemeilen hinter uns bringen. Die ersten Tage sollte untypisch guter Segelwind zu sein, die meisten Segelyachten, die diese Strecke heuer vor uns bewaeltigt haben, mussten den Grossteil motoren. Also hoffen wir auf das beste und befinden uns jetzt im Mozambique Kanal, unterwegs richtung Suedafrika.

 

Alle Photos und weitere Artikel von Madagaskar sowie Ile Glorieuse werden wir in Suedafrika in unseren Blog stellen, wenn wir wieder Internetzugang haben.